Mit einem Tag Verspätung sind die beiden Damen dann doch noch angekommen. Während ich mich sorgend im Hostel saß, verbrachten die zwei eine Nacht in einem Fünf-Sterne-Hotel im Zentrum von Santiago de Chile; alles von Iberia bezahlt. Ich konnte sie dann aber am Freitag wohlbehalten in die Arme schließen und die beiden freuen sich über einen Stempel mehr als gedacht im Pass.
Sowas wie Jetlag habe ich nicht gelten lassen, deshalb sind wir dann auch gleich losgezogen ins Zentrum Córdobas. Auch wenn die Kunsthandwerksstände sie anscheinend mehr interessierten als die jahrhundertealte Geschichte der Stadt, konnten wir in einem Rundgang doch einiges sehen und aus Lauffaulheit ließen wir später noch eine Stadtrundfahrt im Doppeldecker – bei lauem Abendlüftchen – folgen.
Auch am Samstag sind wir in aller Frühe aufgestanden um mit dem Bus in das nahegelegene Dorf Alta Gracia zu fahren. Dort gibt es eine sehr gut erhaltene Jesuiten-Estancia, sowie das Geburtshaus Ernesto Che Guevaras zu besichtigen. Wirklich erstaunlich, dass man eigentlich gar nichts über Che weiß und das Museum seiner frühen Lebensjahre Aufschluss über seine Beweggründe zur Unterstützung der kubanischen Revolution gibt. Mal ehrlich: Wer wusste zumindest, dass Che gar kein Kubaner, sondern Argentinier war?
Viel Zeit hatten wir nicht in Alta Gracia, weil wir ja rechtzeitig zum großen Kunsthandwerksmarkt in Nueva Córdoba, dem Studierendenviertel, zurück sein mussten. Gut, dass wir genug Geld dabei hatten…
Die Besichtigung einer Tangoshow blieb uns leider verwehrt, denn sie fing natürlich nach guter argentinischer Tradition erst um Mitternacht an. Aber vielleicht haben wir in den nächsten zwei Wochen noch einmal Gelegenheit, auch wenn der Tango eigentlich eher in Buenos Aires anzutreffen ist.
Und nach gerade mal drei Tagen haben die beiden schon fast einen Empanada-Overkill. Macht aber nichts, es gibt ja noch andere gute Speisen.