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Und sonst so?

Nazi­de­mo in Pots­dam blo­ckiert – Ein Fazit

Am ver­gan­ge­nen Sams­tag soll­te, wie ich schon an ande­rer Stel­le geschrie­ben habe, ein Auf­marsch der NPD durch die Pots­da­mer Innen­stadt füh­ren, getarnt als Demons­tra­ti­on gegen unlieb­sa­me Europapolitik.

Dass die­ser ver­hin­dert wer­den konn­te, ist zahl­rei­chen Pots­da­me­rin­nen und Pots­da­mern zu ver­dan­ken, die stun­den­lang sit­zend ein paar weni­ge Dut­zend Neo­na­zis ein­kes­sel­ten, sodass die­se gar nicht erst los­lau­fen konn­ten. Etwa­ige Laut­spre­cher­durch­sa­gen (solls gege­ben haben, hab ich gehört) wur­den durch lau­te Pfif­fe gestört.

Der Pro­test war fried­lich und bunt, es kam weder zu rechts- noch zu links­ra­di­ka­len Aus­schrei­tun­gen, sodass die paar lächer­li­chen Han­seln am Ende unver­rich­te­ter Din­ge wie­der in die S‑Bahn nach Nir­gend­wo stei­gen mussten.

An alle Demons­trie­ren­den ein gro­ßer Dank, es waren schö­ne Stun­den gemein­sam, was zeigt, dass Pots­dam eine lie­bens- und lebens­wer­te Stadt ist, wo rech­tes Gedan­ken­gut kei­nen Platz fin­det. Bis zur nächs­ten Gegendemo!

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Und sonst so?

Tole­ranz! – Aber nicht für Braun

Am kom­men­den Sams­tag wird, wie die MAZ und die PNN berich­ten, die kom­plet­te Pots­da­mer Innen­stadt gesperrt. Grund dafür ist ein wei­te­rer die­ser unsäg­li­chen Nazi­auf­mär­sche (war­um gibts die eigent­lich immer noch)?

Der recht über­schau­ba­ren Anzahl von ca. 300 brau­nen Hohl­kör­pern wer­den sich hof­fent­lich meh­re­re tau­sen­de ver­nünf­tig Den­ken­de ent­ge­gen­stel­len, um gut gelaunt und soli­da­risch mit­ein­an­der auf dem 5. Fest für Tole­ranz gegen die rech­te Dok­trin anzufeiern.

Bleibt zu hof­fen, dass der Wunsch nach fried­li­chem und ernst­zu­neh­men­dem Pro­test auch bei der Anti­fa ankommt. Wir sehen uns also hof­fent­lich alle am Sams­tag, den 15. Sep­tem­ber 2012, am Pots­da­mer Hauptbahnhof!

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¡Dage­gen!

Ich wur­de zwar schon vor­ge­warnt, aber jetzt ist es mir auch auf­ge­fal­len: Die Argen­ti­ni­er pro­tes­tie­ren wirk­lich gegen alles. Ständig ist irgend­wo ein Streik, eine Demo oder eine Pro­test­ver­an­stal­tung. In der letz­ten Woche waren es bei­spiels­wei­se die Stu­die­ren­den der Facul­tad de Filosofía y Letras, die einen Auf­stand mach­ten, weil das Dach der Fakultät ein­ge­stürzt ist und kei­ner die Infos wei­ter­lei­tet, wann denn nun wei­ter­stu­diert wer­den kann. Außer­dem streik­te auch die Poli­zei, die mehr Lohn woll­te (wahr­schein­lich berechtigterweise).

Die Öffent­lich­keit stört sich nicht wei­ter dran, son­dern fin­det das Gan­ze in Ord­nung (wahr­schein­lich, weil man selbst ger­ne streikt).

Auf der einen Sei­te ist es natür­lich toll, dass die Argen­ti­ni­er so lei­den­schaft­lich für ihre Rech­te ein­tre­ten. Auf der ande­ren Sei­te liegt dadurch ein gro­ßer Teil des öffent­li­chen Lebens oft lahm, sodass sich das Land meist selbst im Weg steht.