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Argentinien

Die Welt ist verrückt!!!

Beim deut­schen Stamm­tisch ges­tern abend sind mir (min­des­tens) zwei Ver­rückt­hei­ten begegnet:

  1. Es gibt Leu­te (also Argen­ti­ni­er), die so ger­ma­no­phil sind, dass sie alles über Deutsch­land, sei­ne Kul­tur und Spra­che wis­sen, obwohl sie noch nie da waren. So zum Bei­spiel Sebas­ti­an, der per­fekt Deutsch spricht, mich über die deut­sche Pop­kul­tur auf­ge­klärt hat, und ab Sep­tem­ber mit Sack und Pack nach Deutsch­land zieht, um dort auf Lehr­amt (Phy­sik und Mathe!) zu studieren.
  2. Ich traf Uwe, der aus beruf­li­chen Grün­den hier in Tucumán ist. Und für wel­che Fir­ma arbei­tet er? Für eben­die, bei der ich selbst schon seit Jah­ren mei­nen Feri­en­job mache.

Ver­rückt!

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Unglaubliches

Räu­mung nach Protokoll

Ges­tern ist das seit der Wen­de besetz­te Haus in der Lie­big­stra­ße 14 in Ber­lin geräumt wor­den. Schon seit 6 Uhr mor­gens hat­ten sich vor dem Haus 2500 Poli­zis­ten auf­ge­stellt. Krieg­ar­ti­ge Sze­nen müs­sen sich dort abge­spielt haben.

Auf der einen Sei­te: die Beset­zer, ver­bar­ri­ka­diert im Haus, es ist ruhig, irgend­wo tropft ein Was­ser­hahn. Plopp, plopp, plopp, tickt er die ver­blei­ben­de Zeit zur Räu­mung davon, eine unbeug­sa­me Uhr ohne Zei­ger. In den Ecken kau­ern Gestal­ten, bereit, sich dem Unver­meid­ba­ren zu erge­ben. Ande­re ste­hen auf­recht da, ihre Kör­per sind wie Federn gespannt, die jeden Moment sprin­gen kön­nen. In einem Zim­mer wim­mert jemand leise.

Auf der ande­ren Sei­te: die Poli­zei, eine gan­ze Streit­macht. 2500 Gestal­ten in Reih und Glied, wie Streich­höl­zer in einer Schach­tel, dicht an dicht gedrängt und nur ein Fun­ken reicht, um ihre Ener­gie zu ent­fes­seln. Ein Blick in die star­ren Augen, Schweiß­trop­fen lau­fen hin­ein. Plopp, plopp, plopp, ver­net­zen sie die Sicht, aber Weg­wi­schen geht nicht, es darf kei­ne Schwä­che gezeigt werden.

So ste­hen sich die Hee­re gegen­über, die Luft ist schneid­bar, sogar mit einem But­ter­mes­ser. Zwei Ramm­bö­cke, die gleich auf­ei­ner­pral­len und eine Orgie der Zer­stö­rung hin­ter­las­sen werden.

Doch es geschieht nichts. Minu­ten ver­ge­hen, bald schon sech­zig an der Zahl, eine vol­le Stun­de und immer noch sind die Kata­pul­te aus Fleisch nicht los­ge­las­sen. Aber dann, DAAAAANN.….……kann es end­lich losgehen!

Denn um acht kommt der Gerichts­voll­zie­her mit dem Räumungsbescheid.

Schö­ne Bürokratie.

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Gedachtes

Ama­zon, Ama­zo­nen, am azonsten

Bis­her hielt ich Ama­zon für eine seriö­se Platt­form. Doch seit heu­te zweif­le ich an ihrer unbe­rühr­ten Skan­dal­frei­heit. Eine Freun­din wies mich näm­lich auf fol­gen­des Pro­dukt hin: das Wen­ger Schwei­zer Offi­ziers­mes­ser Giant Mes­ser (mit Scha­tul­le). Und so sieht es aus:

Wenger Offiziersmesser

Der schie­re Wahn­sinn der Exis­tenz eines sol­chen Mes­sers war es aber noch nicht allein, was mich stut­zig gemacht hat. Liest man sich näm­lich die Kun­den­re­zen­sio­nen durch, merkt man sehr schnell, dass die­ses Mes­ser and­schei­nend nicht ernst­haft rezen­siert wer­den kann. Obwohl die Bewer­tun­gen äußerst amü­sant sind, wage ich zu bezwei­feln, dass deren iro­ni­scher Unter­ton an der Ama­zon-Selbst­zen­sur-Abtei­lung vor­bei­ge­gan­gen ist. Das wür­de bedeu­ten, dass Ama­zon es zulässt, dass man irgend­ei­nen Quatsch in die Rezen­sio­nen schrei­ben kann.

Und da fra­ge ich mich, inwie­fern dies die Seriö­si­tät des Por­tals infra­ge stellt? Natür­lich soll man sich nicht auf das Inter­net ver­las­sen, wenn man veri­fi­zier­te Daten möch­te, aber Ama­zon…? Viel­leicht haben die bei Ama­zon ja auch ein Mes­ser-Trau­ma, immer­hin schnit­ten sich die namens­ge­ben­den Ama­zo­nen damals eine Brust ab. Auf jeden Fall wür­de es mich nicht wun­dern, wenn sie dazu ein Wen­ger Schwei­zer Offi­ziers­mes­ser Giant Mes­ser (mit Scha­tul­le) benutzt hät­ten, denn sicher fin­det sich unter den 141 Funk­tio­nen auch eine fürs Brustabschneiden.

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Gedachtes

Attack of the Killersonnenblumen

Lan­ge agier­ten sie im Dun­keln, doch jetzt kom­men sie aus dem Unter­grund her­vor – die Killersonnenblumen.

Bis­her als die Stre­ber unter den Blu­men gehan­delt, haben sie sich nun auf­ge­lehnt, um die Welt­herr­schaft an sich zu reißen.
Lei­se beginnt es. Wo man sie bis­lang nur auf Spei­se­öl­fla­schen sah, okku­pie­ren sie nun auch die Ver­pa­ckun­gen der Chips­in­dus­trie. Berich­te von Über­grif­fen diver­ser Geburts­tags­sträu­ße sind aktu­ell noch nicht bestä­tigt, doch es ist rat­sam, die Augen offen zu halten.

Und wer es nicht glaubt, wer­fe mal einen Blick auf das Chips­re­gal des loka­len Supermarktes!

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Gedachtes

Bes­ser spät und nie

Neu­lich soll­te ich mal ne Haus­ar­beit schreiben.
Nach­dem ich die Stun­den davor mit aller­lei unauf­schieb­ba­ren Din­gen wie Rech­nun­gen sor­tie­ren und Schreib­tisch auf­räu­men ver­bracht hat­te, begann ich mich zu schä­men und stell­te mir selbst die Dia­gno­se: Pro­kras­ti­na­ti­on.

Vom Selbst­hei­lungs­wahn befal­len fing ich an, mei­ne Krank­heit zu goo­geln und stieß dabei auf jede Men­ge Arti­kel, die zum Glück viel­zäh­lig und alle recht lang waren.
Als ich mich damit (wie es dem sokai auch schon pas­siert ist) in eine para­do­xe End­los­schlei­fe ver­setzt hat­te, schäm­te ich mich noch mehr.

Mit der Haus­ar­beit habe ich immer noch nicht so rich­tig angefangen.
Aber mein Schreib­tisch ist jetzt hübsch übersichtlich.