Jaja, wir sind ja alle ach so offen, tolerant, kosmopolitisch, weltbürgerlich und wie sie noch so alle heißen, diese Volkskrankheiten. Ey duuuuu, ja weißte ich kenn das, das hab ich mal auf ner Backpackingtour durch Südostasien miterlebt, das war so’n total interkulturelles Erlebnis so total anders da, ich hab mich dann voll integriert gefühlt. Solche oder ähnliche Urlaubserzählungen, gespickt mit Fremdenfreundlichkeit, hat man ja öfter schon gehört.
Is ja auch okay.
Blöd nur, wenn man diese Weltoffenheit und Toleranz im Alltag dann nicht lebt. Oder wie soll ich mir sonst das dieswöchige Angebot von Kaufland erklären???
Da das sicher auch Leute kaufen (Nachfrage und Angebot und so), scheint sich die Gesellschaft also immer noch in den schönen kleinen unreflektierten Alltagsrassismen zu suhlen und zu sonnen.
Man weiß bei den Bildern gar nicht, wo man anfangen soll, Anstoß zu nehmen. Ist es die servil-devote Sklavenposition der Frau? Oder dass Afrika auf jeden Fall mit einem Elefanten gleichzusetzen ist? Oder das dunkle Holz? Mal abgesehen davon, dass die derartige Darstellung von Tieren und Frauen bei mir ganz laut die Edward Said-Glocke läuten und mich an Orientalismus denken lässt.
Mal ehrlich, wo soll das noch hinführen? Am Ende zu griechischen Hirten auf Fetakäseverpackungen oder zu Schmerzmittelwerbung mit indigenen Nordamerikanern. Dann hört der Spaß aber auf.