Kategorien
Argentinien

So nicht, Freundchen!

Zum Schluss will mich Argen­ti­ni­en noch ein­mal kräf­tig ärgern.

Ich habe bereits ange­deu­tet, dass hier nichts funk­tio­niert und man auf alles ewig war­ten muss. Die­se Woche muss­te ich mich gleich drei­mal der Dys­funk­tio­na­li­tät des Lan­des beugen.

Ein Paket, das vor einem Monat in Deutsch­land abge­schickt wur­de (mein Geburts­tags­ge­schenk), ist immer noch nicht ange­kom­men. Weil der Zoll in die­sem Moment schließt und nur diens­tags und don­ners­tags offen hat, wer­de ich vor mei­nem Geburts­tag nicht mehr in des­sen Besitz kom­men. Immer­hin, eine Freun­din wird mit einer von mir erstell­ten Voll­macht ver­su­chen, doch noch an das Päck­chen zu gelangen.

Wei­ter­hin dau­ert es im Fach­ge­schäft für Video­tech­nik sage und schrei­be eine Woche, bis man ein Video auf eine DVD über­spielt hat. Die­se Arbeit konn­te ich also auch nicht mehr erledigen.

Und dann scheint der ach so har­te Win­ter (in der Son­ne schwitzt man dann doch mit Jacke) der regel­mä­ßi­gen Was­ser­lie­fe­rung im Wege zu stehen.

Zur Erklä­rung: Es gibt hier nicht so etwas wie nor­ma­le Lei­tun­gen, aus denen wie durch Zau­be­rei in uner­schöpf­li­chem Reich­tum Was­ser fließt. Nein, hier wird man noch der wahn­sin­ni­gen Leis­tung euro­päi­scher Infra­struk­tur gewahr, denn jede Nacht, so gegen Geis­ter­stun­de, plät­schert es plötz­lich über, neben, unter einem. Das sind die flei­ßi­gen Bien­chen der Was­ser­wer­ke, die die Tän­ke – jedes Haus teilt sich einen Tank – mit Was­ser befül­len. Weil das aber nicht immer so klappt, waren wir die­se Woche mal wie­der einen gan­zen Tag ohne Was­ser. Dadurch kann sich alles – waschen, kochen, Zäh­ne put­zen, aufs Klo gehen – äußerst schwie­rig gestalten.

Prag­ma­ti­scher­wei­se haben wir Dut­zen­de im Vor­feld befüll­te Was­ser­ka­nis­ter her­um­ste­hen. Trotz­dem sieht man bei die­ser Ange­le­gen­heit deut­lich die sozia­le Sche­re, bei der in Argen­ti­ni­en wohl das Schräub­chen in der Mit­te fehlt: Wir woh­nen in einem Vier­tel mit nor­ma­len Leu­ten (unte­re Mit­tel­schicht), wäh­rend die High Socie­ty in den Vor­städ­ten im Nor­mal­fall kei­ne Pro­ble­me mit der Was­ser­be­lie­fe­rung hat.

Argen­ti­ni­en zeigt mir also noch­mal, was es so drauf hat. Aber nicht mit mir Freund­chen! Bei allen Unan­nehm­lich­kei­ten, Schwie­rig­kei­ten, Ver­zö­ge­run­gen und Stei­nen im Weg… ich mag dich trotzdem!

Kategorien
Impressionen Unglaubliches

Behin­de­run­gen auf dem Damenklo

Behinderungen auf dem Damenklo

Manch­mal kann man sich nur an den Kopf langen…

Ob die Instal­la­ti­on der Spül­vor­rich­tung irgend­je­man­dem auch nur ansatz­wei­se selt­sam vorkam?
Spä­tes­tens beim Anbrin­gen des Schil­des müss­ten doch meh­re­re Augen ent­schuppt wor­den sein.

Ich hat­te als Gast mit nicht beein­träch­tig­ten unte­ren Extre­mi­tä­ten schon Schwie­rig­kei­ten, den Knopf zu drü­cken (und mit den Fin­gern will man in öffent­li­chen Toi­let­ten eher sub­ger­ne da hinfassen).

Ich möch­te an die­ser Stel­le allen kör­per­lich beein­träch­tig­ten Mit­men­schen mein Mit­ge­fühl aus­spre­chen, da dies sicher nicht der ein­zi­ge Fall ist, bei dem die Ver­ur­sa­cher sol­cher Dis­kre­pan­zen nicht wei­ter als einen Fin­ger breit gedacht haben können.