Ich war auf einen Geburtstag eingeladen. Um 18.30 Uhr ging es los. Abgesehen davon, dass alle (außer uns Deutschen und der Amerikanerin) zu spät kamen, wurde Kuchen, Snacks und kein Alkohol serviert. Um Mitternacht verabschiedeten sich alle. Ich wunderte mich, weil die Argentinier sonst eigentlich gerne, lange und ausgelassen feiern, und wurde aufgeklärt. Es handelte sich um einen Kaffee-und-Kuchen-Geburtstag, und die meisten Gäste würden wohl noch weiterziehen, um dann wo anders zu Abend essen. Ich merke schon, die Uhren ticken hier anders.
Auch sonst kann man hier nicht mit deutschen Zeitverhältnissen messen. Wenn man sich zu einer bestimmten Uhrzeit verabredet, kann man generell eine Stunde drauflegen und ist dann immer noch zu früh. Und von 13–17 Uhr geht hier gar nichts, man darf auch niemanden anrufen, denn dann ist Siesta. Aber dafür endet der Abend dann auch garantiert nicht vor Mitternacht.
Und Busfahrpläne? Gibts hier nicht. Feste Zeitblöcke an der Uni? Nö. Noch bin ich pflichtbewusst, aber wundert euch nicht, wenn ich nach meiner Rückkehr zeitlich etwas flexibler geworden bin.