Weil nun die letzte Woche in Tucumán anbricht, mache ich somit auch alles zum letzen Mal.
Zum letzten Mal Sprechstunde haben.
Zum letzten Mal das Seminar über die deutsche Sprache und Kultur halten.
Zum letzten Mal Nachhilfe geben.
Zum letzten Mal Bus fahren.
Zum letzten Mal Wäsche waschen.
Zum letzten Mal in den Supermarkt gehen.
Zum letzten Mal ganz viele liebe Leute sehen.
Und am Samstag war für mich das letzte Mal Stammtisch. Zum Schluss (was eigentlich nur der Schluss in jenem Lokal war, denn wir zogen danach noch weiter) saßen wir zu viert, weintrinkend und rauchend, und die anderen drei anwesenden Argentinier unterhielten sich über die deutsche Mentalität. Sie stellten fest, dass der Unterschied zwischen der deutschen und der argentinischen Mentalität folgender ist: Hier ist man immer schnell Freund mit jemandem, die persönliche Distanz ist eher gering. Die drei – die alle schon einmal in Deutschland waren – waren geschlossen der Meinung, dass es zwar ewig dauert, bis man an die Deutschen herankommt. Hat man aber erst Freundschaftsbande geknüpft, werden diese wahrscheinlich nie wieder gelöst.
Mir ist schon in früheren Gesprächen mit Leuten aus anderen Ländern dieser Umstand berichtet worden, aber trotzdem hat es mich doch am Samstag ein bisschen gerührt.