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Besuchs­fa­zit

In unge­fähr zwei Stun­den soll­ten mei­ne Mut­ter und mei­ne Schwes­ter in Madrid ankom­men. Ich hof­fe, dass alles gut geklappt hat und sie noch einen klei­nen Blick auf den Zucker­hut erha­schen konnten.

Seht und staunt, was wir alles in zwei Wochen auf der Things-to-do-in-Argen­ti­na-Lis­te abzu­ha­ken vermochten:

  • Mate trin­ken
  • Empa­na­das essen
  • argen­ti­ni­schen Rot­wein trinken
  • in uner­war­te­te Situa­tio­nen kom­men (z.B. über Chi­le nach Argen­ti­ni­en ein­rei­sen uvm.)
  • Über­land­fahrt im Reisebus
  • einer katho­li­schen Mes­se beiwohnen
  • Hei­li­gen­bild­chen kaufen
  • Stra­ßen­hun­den ein Zuhau­se geben wollen
  • einen Kunst­hand­werks­markt besuchen
  • der argen­ti­ni­schen Natio­nal­hym­ne lauschen
  • Asa­do
  • einen über­di­men­sio­na­len Cris­to begutachten
  • Aus­flugs­fahrt im Taxi
  • eine Peña besuchen
  • einen Alpa­ka­pul­li mit Lama­mo­ti­ven kaufen
  • Mate­zu­be­hör kaufen
  • sich ärgern, dass in der Sies­ta alle Läden geschlos­sen sind
  • Sies­ta machen
  • India­ner­kul­tur erforschen
  • Tan­dem fahren
  • Lamas

Durch den Abschied von den bei­den kom­me ich auch lang­sam schon in Heim­rei­se­stim­mung, denn es sind nur noch drei Wochen bis zu mei­nem Rück­flug. Wie so oft, kommt jetzt die gan­ze Arbeit am Schluss, die aus orga­ni­sa­to­ri­schen Grün­den (ein­ge­stürz­te Dächer usw.) nicht vor­her erle­digt wer­den konnte.

Ich muss auf­pas­sen, dass ich mich gedank­lich noch nicht all­zu sehr auf mei­ne Rück­rei­se ver­fes­ti­ge, da ich noch ein paar schö­ne Erleb­nis­se in Tucumán haben wer­den: Stamm­tisch, Unab­hän­gig­keits­tag am 9. Juli, Bue­nos Aires. Außer­dem mein Geburts­tag, an dem ich ganz allein durch die Haupt­stadt strei­fen wer­de. Muss man auch mal gemacht haben.

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Und schon ver­las­sen mich die Damen wieder…

Es hat am Sonn­tag tat­säch­lich geklappt: Wir konn­ten die Rui­nen der Quil­mes-India­ner bewun­dern. An einem Hang gele­gen erstre­cken sich die übrig­ge­blie­be­nen Grund­ris­se bis auf die Hügel­spit­ze, dazwi­schen kann man ein biss­chen rum­kra­xeln, muss aber auf die Lamas ach­ten, die dort äsen und spu­ckend ihr Revier verteidigen.

Nach­dem wir dann den Rest der Zeit in Cafa­ya­te kunst­hand­werks­shop­pend ver­brach­ten (man kann sich schon mal einen hand­ge­klöp­pel­ten Tep­pich gön­nen, wenn man nur ein begrenz­tes Gewicht an Gepäck nach Deutsch­land zurück mit­neh­men darf) kamen wir ges­tern abend wie­der gesund und mun­ter in Tucumán an. Begrüßt wur­den wir – nach den tro­cke­nen, son­ni­gen und hei­ßen Tagen in Cafa­ya­te – von Regen und Feuch­tig­keit. Auf der Fahrt über eine Berg­ket­te tritt man ab Tafí del Val­le rich­tig­ge­hend in die Wol­ken­ber­ge ein, die sich dies­seits abreg­nen. Der Schim­mel in mei­nem Zim­mer ist lei­der auch immer noch da.

Heu­te ver­brach­ten wir den letz­ten ver­reg­ne­ten Tag mit dem B1-Deutsch­kurs, dem wir als Übungs­per­so­nen zur frei­en Kom­mu­ni­ka­ti­on dien­ten. Über die mit­ge­brach­ten Gum­mi­bär­chen freu­ten sich die Deutsch­ler­ner nicht nur, son­dern kön­nen jetzt auch das Hari­bo-Lied sin­gen (nee, is schon didak­tisch wert­voll, denn mit dem „eben­so” lernt man eine wich­ti­ge Flos­kel zum sich bedanken).

Mor­gen Mit­tag neh­men mei­ne Lie­ben zunächst den Bus nach Cór­do­ba, wo sie ihre letz­te Nacht in Argen­ti­ni­en ver­brin­gen. Hof­fent­lich kön­nen sie sich wie­der so gut ohne jeg­li­che Spa­nisch­kennt­nis­se durch­schla­gen wie bei der Ankunft.

Eine wei­te­re Hiobs­bot­schaft gibt es aber schon: Der Flug geht nicht direkt nach Madrid, son­dern lan­det zwi­schen in Rio de Janei­ro. Ob sie ihren Anschluss­flug in Madrid nach Frank­furt bekom­men, bleibt fraglich.

Frech­heit, dann hät­ten sie ein latein­ame­ri­ka­ni­schen Land mehr als ich bereist, und das in kür­zes­ter Zeit!

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La vida dul­ce en Tucumán

Wir las­sen uns es hier so rich­tig gut gehen. Zwar muss ich mor­gens und nach­mit­tags arbei­ten, aber die bei­den Damen ver­brin­gen die Zeit shop­pend und sight­see­end. Abends tref­fen wir uns dann immer zum schwo­fen: In einer Vino­thek hat mei­ne Mut­ter das bes­te Kalbs­me­dail­lon ihres Lebens geges­sen, wir genie­ßen den argen­ti­ni­schen Wein und tau­chen voll in die Kaf­fee­haus­kul­tur des Lan­des ein.

Am Diens­tag waren wir auf dem Haus­berg Tucumáns, wo einer der (angeb­lich) größ­ten Cris­tos der Welt steht. Da der Bus hin­auf nur drei­mal am Tag fährt, nah­men wir uns ein Taxi, das dann eine Stun­de oben war­te­te – wäh­rend wir auf der Son­nen­ter­ras­se eines Spas Kaf­fee und Licua­dos (abso­lut köst­li­che Frucht­s­hakes, das Rezept hab ich schon im Gepäck) tran­ken – und uns wie­der mit hin­un­ter­nahm. Und das für 120 Pesos (ca. 20 Euro). Nicht schlecht für einen deka­den­ten Aus­flug im Taxi.

Ges­tern luden uns mei­ne Che­fin respek­ti­ve mei­ne ehe­ma­li­gen Gast­el­tern zum Asa­do bei sich zu Hau­se ein. Wir durf­ten das Video von den Igua­zú-Was­ser­fäl­len bewun­dern. Es ist beein­dru­ckend, was für Was­ser­mas­sen da her­ab­stür­zen. Lei­der schaf­fe ich es nicht mehr, auch noch dort­hin zu fah­ren. Ich muss also auf jeden Fall wiederkommen.

Gleich tref­fen wir uns mit mei­ner Deutsch­schü­le­rin, um auf einen Second-Hand-Markt zu gehen. Auf­grund man­geln­der Mode­kul­tur und schö­ner Läden ist dies lei­der die ein­zi­ge Mög­lich­keit, hier an necki­sche Kla­mot­ten zu kom­men. Lei­der han­delt es sich dabei anschei­nend um Klei­der­spen­den aus rei­che­ren Län­dern wie den USA, was die modi­sche­ren Designs erklärt. Aber so holen wir uns die mil­den Gaben, die mit heh­rer Absicht an die fal­sche Stel­le gege­ben wur­de, wenigs­tens wie­der zurück. Ich bin gespannt.

Mor­gen fah­ren wir übers Wochen­en­de nach Cafa­ya­te, einem Wein­dorf, wo wir durch sämt­li­che Bode­gas tin­geln wol­len und es uns wei­ter­hin gut­ge­hen las­sen. Ich wer­de berichten.

Fort­set­zung des Zwi­schen­stands der Things-to-do-in-Argen­ti­na-Lis­te der beiden:

  • Asa­do
  • einen über­di­men­sio­na­len Cris­to begutachten
  • Aus­flugs­fahrt im Taxi
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Tucumán mit ande­ren Augen

Durch mei­ne Besu­che­rin­nen ler­ne ich Tucumán noch ein­mal ganz anders ken­nen, da ich jetzt auch die tou­ris­ti­schen Sehens­wür­dig­kei­ten (es ste­hen ins­ge­samt fünf im Rei­se­füh­rer) in Angriff nehme.

Heu­te waren wir bei­spiels­wei­se erst in der Kathe­dra­le, wo mei­ne Schwest­i­ta und ich uns mit Hei­li­gen­bild­chen ein­ge­deckt haben. Danach besuch­ten wir ein his­to­ri­sches Hör­spiel in der Casa de la Inde­pen­den­cia. Hier wur­de 1816 die Unab­hän­gig­keits­er­klä­rung unter­zeich­net, Tucumán wird dem­entspre­chend auch die „Wie­ge der Unab­hän­gig­keit” genannt.

Die Show war groß mit „Espec­tá­cu­lo de luz y son­i­do” (Licht- und Sound­spek­ta­kel) ange­kün­digt. Dass das mal wie­der eine leich­te Über­trei­bung war, muss ich sicher nicht erst sagen. Es blink­ten hie und da ein paar Licht­chen auf und dazu wur­de die audi­tiv auf­be­rei­te­te Geschich­te von damals vom Ton­band abge­spielt. Lei­der nur auf Spa­nisch, ohne jeg­li­che Ver­ständ­nis­hil­fe für aus­län­di­sche Tou­ris­tIn­nen. Es war aber trotz­dem sehr hübsch und ganz am Ende san­gen die anwe­sen­den Senio­ren­scha­ren im Kreis um die argen­ti­ni­sche Flag­ge die Nationalhymne.

Hier ein Zwi­schen­stand der Things-to-do-in-Argen­ti­na-Lis­te der beiden:

  • Mate trin­ken
  • Empa­na­das essen
  • argen­ti­ni­schen Rot­wein trinken
  • in uner­war­te­te Situa­tio­nen kom­men (z.B. über Chi­le nach Argen­ti­ni­en ein­rei­sen uvm.)
  • Über­land­fahrt im Reisebus
  • einer katho­li­schen Mes­se beiwohnen
  • Hei­li­gen­bild­chen kaufen
  • Stra­ßen­hun­den ein Zuhau­se geben wollen
  • einen Kunst­hand­werks­markt besuchen
  • der argen­ti­ni­schen Natio­nal­hym­ne lauschen
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Argen­ti­ni­sche Heiztechnik

Da es in der sub­tro­pi­schen Zone Tucumáns im Win­ter nur weni­ge kal­te Wochen gibt, und selbst in denen gehen die Tem­pe­ra­tu­ren eigent­lich nie unter null Grad, sind die Woh­nun­gen auch nicht mit Hei­zun­gen aus­ge­stat­tet. Trotz­dem kann es  – nicht zuletzt wegen der hohen Luft­feuch­tig­keit – recht unge­müt­lich frisch sein.

So auch zur Zeit bei uns in der Woh­nung. Aber mei­ne Mit­be­woh­ner wis­sen sich zu hel­fen, denn wie wird geheizt? Ein­fach den Gas­ofen anma­chen und die Ofen­tür offen­las­sen. Und das seit bereits fünf Stunden!