Ich wurde zwar schon vorgewarnt, aber jetzt ist es mir auch aufgefallen: Die Argentinier protestieren wirklich gegen alles. Ständig ist irgendwo ein Streik, eine Demo oder eine Protestveranstaltung. In der letzten Woche waren es beispielsweise die Studierenden der Facultad de Filosofía y Letras, die einen Aufstand machten, weil das Dach der Fakultät eingestürzt ist und keiner die Infos weiterleitet, wann denn nun weiterstudiert werden kann. Außerdem streikte auch die Polizei, die mehr Lohn wollte (wahrscheinlich berechtigterweise).
Die Öffentlichkeit stört sich nicht weiter dran, sondern findet das Ganze in Ordnung (wahrscheinlich, weil man selbst gerne streikt).
Auf der einen Seite ist es natürlich toll, dass die Argentinier so leidenschaftlich für ihre Rechte eintreten. Auf der anderen Seite liegt dadurch ein großer Teil des öffentlichen Lebens oft lahm, sodass sich das Land meist selbst im Weg steht.