Ich war vorhin im Supermarkt, weil ich noch ein paar Einkäufe für meine morgige Reise nach Tilcara machen wollte.
Dass ich mich an der Kasse immer mit Händen und Füßen gegen die Plastiktüten wehren muss, die mir die KassiererInnen aufzwängen wollen, bin ich mittlerweile gewöhnt. Auch daran, dass ich auf mein vehementes Kopfschütteln und mein „No necesito una bolsa, quiero proteger la naturaleza” („Ich brauche keine Tüte, ich will die Natur schützen”) hin immer merkwürdig angeschaut werde. Und ich mache mir auch nichts mehr draus, dass meine Jutetasche (auf der sogar Werbung des DAADs für das Studium in Deutschland steht) misstrauisch beäugt wird.
Aber vorhin wurde ich dank meines Umweltbewusstseins sogar für kriminell gehalten. Als ich nämlich schon durch den Kassenbereich durch war, und gerade meine Einkäufe in meinem Arsenal an mitgebrachten Taschen verstauen wollte, wurde ich vom Supermarktsecuritymann angesprochen. Er wollte gerne mal meinen Kassenbon sehen. Ausgiebig überprüfte er, ob auch wirklich alle meine Produkte auf dem Zettel standen. Da ich mir natürlich keiner Schuld bewusst war, wollte ich gerne wissen, was das Problem sei. Er fragte mich, warum ich denn meine Sachen nicht in Plastiktüten gepackt hätte.
Da konnte ich mal wieder nur schulterzuckend antworten: „Quiero proteger la naturaleza.”